Wahweap Hoodoos

Die Wahweap Hoodoos gehören zu den beeindruckendsten Formationen im Grand Staircase-Escalante National Monument. Die Ansammlung aus steinernen Säulen, die balancierende Felsen krönen, befindet sich im äußersten Süden des weitläufigen Naturschutzgebiets und fernab ausgetretener Touristenpfade.

Wer diese bizarren Gebilde bestaunen möchte, muss etwas mehr Zeit und Kraft investieren als für manch andere Attraktion nötig ist. Denn die Wanderung zu den Wahweap Hoodoos hat es mit neun Meilen (14,4 km) für den Hin- und Rückweg durchaus in sich. Die Route verläuft dabei durchweg durch den mehrere hundert Meter breiten Wahweap Creek, der nicht sehr viel fürs Auge zu bieten hat, zumal sich die Szenerie kaum verändert. Eine Ausnahme machen da einige kleinere Slot Canyons an der östlichen Flanke des weiten Tals. An mehreren Stellen finden sich diese schmalen Schlitze in dem hellen, hoch aufragenden Sandstein. Nicht allzu lang und einfach zu entdecken, werten diese kleinen Canyons den ansonsten recht eintönigen Fußmarsch ungemein auf.

Das Bett des zumeist trockenen Wahweap Creek lässt sich überwiegend gut begehen. Der von der Sonne getrocknete Lehm ist fest und eben wie Beton, so dass man sich mitunter fühlt als wäre man auf einer Straße unterwegs. Entsprechend schnell kommt man voran. Damit es nicht allzu einfach wird, hält der Creek dann und wann auch Kies und Geröll bereit. Möchte man nicht den ausschweifenden Mäandern folgen, sondern den Weg abkürzen, findet man sich mitunter in tieferem Sand oder zwischen einem Dickicht aus Beifuß und Tamarisken wieder, was so manche zusätzliche Schweißperle zeitigt. Vor allem im Sommer ist die Tour eine Herausforderung und sollte möglichst am zeitigen Morgen absolviert werden.

Der Morgen ist ohnedies die beste Zeit, die Wahweap Hoodoos zu entdecken. Angestrahlt vom Licht der aufgehenden Sonne sind die steinernen Gebilde besonders eindrucksvoll. Tagsüber liegen sie dann im Schatten einer aufragenden Felswand. Erreicht hat man diese bewundernswerten Formationen nach etwa vier Meilen. Sie erstrecken sich in mehreren Clustern für etwa eine halbe Meile an der westlichen Flanke des Creeks. Die bekannteste steinerne Stele ist der unverkennbare White Ghost. Sehr interessant anzusehen ist auch das helle Lehmgestein, das sich förmlich über die Steilhänge ergießt und an zerfließendes Softeis erinnert.

Diese beeindruckende Szenerie macht die mehr oder weniger eintönige Wanderung schließlich mehr als wett. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man diesen Ort zumeist völlig ungestört bewundern kann.

Wahweap Hoodoos

So gelangt man zu den Wahweap Hoodoos

 

Anfahrt zum Trailhead

 

Die Wahweap Hoodoos verstecken sich im äußersten Süden des Grand Staircase-Escalante National Monuments unweit der Ortschaft Big Water, die zwischen Kanab und Page am U.S. Highway 89 liegt. Dort beginnt die Zufahrt zum Trailhead. Auf Höhe des Big Water Visitor Centers biegt man nach nach Norden ab und folgt der Ethan Allen Road, die nach einem Kilometer in die unbefestigte Fish Hatchery Road übergeht. Nach einem langen geraden Abschnitt führt die gut befahrbare Piste in einer großen S-Kurve hinab zur Fisch-Aufzuchtstation.

Hier wird es ein bisschen schwierig, die Fortsetzung der Route zu finden, da verschiedene Fahrspuren im Wüstenboden Verwirrung stiften. Auf den beiden am ehesten als Straße erkennbaren Pisten hält man sich linkerhand (rechts geht es zur Fish Hatchery) und folgt der ab jetzt schmalen und holprigeren Route bis zum Wahweap Creek. Unmittelbar vor der Durchfahrt durch das zumeist trockene Flussbett befindet sich auf der rechten Seite der Parkplatz für Zweiradfahrzeuge.

Mit einem geländetauglichen Wagen kann man den Creek durchqueren und erreicht nach einer halben Meile schließlich den ausgeschilderten Parkplatz für Allradfahrzeuge. Hier, an der Mündung des Nipple Creek in den Wahweap Creek, ist der Trailhead für die Wanderung zu den Wahweap Hoodoos. Bei gutem Wetter und umsichtiger Fahrweise lässt sich dieser Parkplatz auch mit einem normalen Fahrzeug mit ausreichender Bodenfreiheit ansteuern.

Vom Highway 89 bis zum Parkplatz am Trailhead beträgt die Entfernung 3,8 Meilen (6,1 km). Die für alle Fahrzeuge geeignete Parkmöglichkeit ist bereits nach 3,3 Meilen (5,3 km) erreicht. Wer hier parkt, muss naturgemäß die verbleibende Strecke bis zum eigentlichen Beginn der Wanderung zu Fuß zurücklegen.

Wanderung

 

Die Wanderung zu den Wahweap Hoodoos ist recht lang und vergleichsweise eintönig. Am Trailhead gibt es einige Markierungen, die den richtigen Weg zum Wahweap Creek weisen. Dem breiten Wash gilt es in nördlicher Richtung zu folgen. Einen ausgewiesenen Trail gibt es nicht; den würden die immer wieder nach Regengüssen hindurchfließenden Wassermassen ohnehin wegspülen. Die teilweise ausladenden Mänder des Washs lassen sich abkürzen, doch mitunter findet man sich in einem Dickicht aus Büschen wieder, das sich nicht ohne Weiteres durchqueren lässt. Vor allem ein regelrechter Wald aus Tamarisken erweist sich kurz vor dem Ziel der Wanderung als hinderlich. Stellenweise hat der Wash zudem meterhohe Kanten aus den recht losen Sedimenten herausgefräst, die sich kaum überwinden lassen, so dass es an vielen Stellen günstiger ist, auf eine zunächst verlockend erscheinende Abkürzung zu verzichten.

Was zu beachten ist

 

Die Tour ist schon allein aufgrund ihrer Länge recht anstrengend. In den Sommermonaten brennt die Sonne, und es ist sehr heiß, so dass man die Wanderung zeitig am Morgen absolvieren sollte, um vor der Mittagshitze wieder zurück am Trailhead zu sein. Zum Sonnenaufgang zeigen sich die Hoodoos ohnehin am eindrucksvollsten, während sie tagsüber im Schatten liegen.

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